Magisches Winterlicht - Februar 2021

 
 

In den letzten Wochen war ich für ein Fotoprojekt wieder vermehrt im Karwendel  unterwegs und fuhr dabei regelmäßig die Strecke Wallgau - Vorderriss (sofern nicht wegen Lawinengefahr gesperrt). Meistens war ich für den Sonnenuntergang zu spät dran, doch nicht an diesem einen Tag.


Seit halb fünf in der Früh auf den Beinen, hatte ich bereits viele Höhenmeter zu Fuß hinter mir und saß einige Stunden später auf dem Heimweg müde und erschöpft im Auto. Neben der Straße schlängelte sich die Isar und in Gedanken verloren, fuhr ich an einem meiner Lieblingsplätze entlang ... Bremste, fuhr zurück und ohne es wirklich willentlich beeinflussen zu können, packten die Hände automatisch den Fotorucksack und das Stativ. Tee gab es keinen mehr und der Magen knurrte auch schon sehr. Doch Müsliriegel sind immer vorrätig und so stapfte ich plötzlich ungeplant durch den Schnee an der Isar entlang. Eine magische Stimmung entfaltete sich mit dem Sonnenuntergang und vergessen waren Müdigkeit, Hunger und Kälte. Minus 14 ° C hatte das Thermometer im Auto angezeigt ...

Beeren der Roten-Zaunrübe im Schnee

Rote Zaunrüben Beeren

Ein phantastisches Licht entwickelte sich und Motive waren überall zu finden. So kam ich auch wieder an mehreren Büschen mit den roten Beeren der Zaunrübe vorbei - dem herbstlichen Motiv aus Regenzeiten, aber diesmal gefroren und wunderschön leuchtend auf hellem Hintergrund. Doch natürlich zog es mich zum Wasser. Leichter Nebel stand über der Isar und der Sonnenuntergang in Richtung Wallgau zauberte ein magisches, sanft-goldenes Licht auf Bäume und Büsche. Das Bild des Monats Februar "Winterlicht an der Isar" entstand. Kurz darauf zog der Himmel zu und die Stimmung wich. Doch glücklich, diesen magischen Moment nicht verpasst zu haben, fuhr ich im Dunkeln entspannt nach Hause.

Der Rissbach im Risstal nahe Hinterriss im Karwendel im Winter bei Schnee und pinkem Sonnenuntergang. Im hintergrund die Östliche Karwendelspitze

"Östliche Karwendelspitze in Rosa" am Rissbach

Am Rissbach, in der sogenannten Eng, war ich die letzten Tage mehrfach unterwegs um die eisigen Stromschnellen fotografisch einzufangen. Eines meiner Lieblingsbilder von diesen Momenten, ist die Östliche Karwendelspitze (2537 m) mit dem tief verschneiten Rissbach im Sonnenuntergang. Trotz Schneeschuhen versank ich für diese Aufnahme bis zur Hüfte im Schnee. Wie das ausschaut wurde bei anderer Gelegenheit einmal dokumentiert:

Trotz Schneeschuhen Hüfttief im Schnee

Auch die Eisstrukturen und Details am Rissbach sind jeden Winter faszinierend, wie zum Beispiel die großen Eiszapfen über der spritzenden Gischt des klaren Gebirgsbaches.

Eiszapfen an einem Baumstamm über dem Rissbach im Karwendel

Eiszapfen am Rissbach

Details können dabei viele Bilder verursachen, denn jedesmal ist die Strömung etwas anders.

Eiszapfen an einem Felsen über der Strömung des Rissbach im Karwendel

Gischt und Eiszapfen am Rissbach

Die Kunst ist dabei auch, auf den häufig durch Schnee verdeckten Eisschichten am Ufer nicht abzurutschen und ein sehr kühles Bad zu nehmen ... Steigeisen, oder zumindest gute Grödel sind daher Pflicht. Eher entspannt ist es, die abstrakten Muster in kleinen gefrorenen Tümpeln am Ufer festzuhalten.

Eisstruktur in einer Pfütze am Rissbach im Karwendel

Muster im Eis

Ein besonderer Höhepunkt der letzten Tage war die überraschende Begegnung mit einem Eisvogel und die "Überwachung" durch einen Turmfalken. 

Aufgeplusterter Eisvogel im warmen Winterlicht im Karwendel

Aufgeplusterter Eisvogel im warmen Winterlicht

Konzentrierter Blick eines Turmfalken in einer Fichte mit gefrorenen Zapfen

Konzentrierter Blick

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