Schwäne im Raureif

 
 

Februar 2023

Vor einiger Zeit hatte ich bereits am Stausee Krün einige Schwanenbilder gemacht, vielleicht erinnerst du Dich? Seither wartete ich auf die Gelegenheit eines richtig kalten und klaren Wintermorgens mit Bodennebel, um einige weitere besondere Aufnahmen zu erstellen. Denn natürlich suche ich als ambitionierter Naturfotograf immer nach Impressionen, die nicht ermüdender Weise bereits tausendfach abgelichtet wurden. Für die geplante Serie musste also einfach alles passen und da die Bedingungen optimal waren, stand  ich wenige Minuten später am See.

Sonnenaufgang im Nebel am Stausee Krün im Werdenfelser Land, im Winter bei Schnee und Raureif.

Sonnenaufgang am Stausee

Als die Sonne hinter dem Karwendel hervor kam, entwickelte sich die erhoffte Stimmung. Beeindruckt blickte ich zur Insel im spiegelglatten See. Für die meisten Fotografen das begehrte Motiv dieser Stelle, doch heute nicht für mich. Ein kleines rotes Leuchten lenkte mich kurzzeitig ab...

Rote Hagebutte mit Raureif und Eis, am Stausee Krün.

Hagebutte mit Raureif

Eine Hagebutte mitten in einem Dornenbusch. Doch die Möglichkeiten des Bildaufbaues waren hier leider eher sehr beschränkt, auch wenn das Motiv farblich in der mit Raureif überzogenen Landschaft sehr toll wirkte. Ich hatte ja eigentlich etwas anderes im Sinn und war daher für eine Ablenkung gerade überhaupt nicht zu haben. Das Projekt "Die Schwäne im Nebel" wartete auf mich.
Es kam tatsächlich auch gerade einer neugierig angeschwommen. Ein zweiter folgte in kurzem Abstand und da sie hier ja nicht so zahm wie in manch großer Stadt sind, waren es nur ein paar neugierige Blicke aus der Ferne, bevor beide sich wieder in den dichten Nebel zurückzogen.

Zwei Schwäne im dichten Nebel während Sonnenaufgang im Februar bei Raureif und Schnee.

Gemütlicher Rückzug in den Nebel

Wie erhofft entstand eine ganze Serie mit den beiden. Nebel und Licht änderten sich beständig und die zunehmend goldene Stimmung war einfach atemberaubend. Die Ruhe vor Ort färbte auf mich ab und die Zeit spielte keine Rolle mehr.
Beim nachträglichen Sichten der Bilder stellte ich fest, es waren eigentlich nur wenige Minuten bis das Licht genauso schnell wieder ging, wie es gekommen war. Doch gefühlt hatte ich dort Stunden verbracht. 
Die beiden Schwäne waren inzwischen komplett in der Ferne verschwunden und der Nebel lichtete sich. Ich überlegte kurz, mir jetzt nochmal die Hagebutte vorzuknöpfen. Doch noch gab es ein wenig schönes Licht und so suchte ich mir einen neuen Standort, um die begehrte Serie etwas abzurunden. 

Einige Schwäne waren in gewisser Distanz recht nah am Ufer und nach kurzem Fußmarsch hatte ich sie erreicht. Es dauerte nicht lange und sie hatten sich an den komischen Kauz gewöhnt, der da an der Wasserlinie auf allen Vieren durch den Schnee kroch. So konnte ich noch ein wenig mit verschiedenen Perspektiven spielen. Dabei entstand neben dem "Bild des Monats" auch noch ein weiterer Favorit.

Schwan frontal aus niedriger Perspektive mit Spiegelung im Wasser. Im Hintergrund Raureif und Berge.

Höckerschwan vor Arnspitze

Schwer fiel mir die endgültige Auswahl am heimischen Rechner. Vor allem da die Bilder z.B. auch in Schwarzweiß umgewandelt durchaus ihren Reiz haben. 

Schwan im Nebel am Stausee Krün.

Schwan in Schwarzweiß

Aber gerade diese phantastischen und unterschiedlichen Farbtöne, geben den bunten Bidlern meiner Meinung nach auch ihren besonderen Reiz. Inzwischen wurde mir bereits von Fotokollegen “vorgeworfen”, dass dies Photoshop “Presets” wären.

Nein, keine digitale Spielerei - einfach den richtigen Moment erwischt! :-)

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