Zugspitze und Isar im Raureif
Januar 2022
Es gibt besondere Fotolocations, an denen ich bei passenden Wetterbedingungen gerne regelmäßig vorbeischaue. Eine davon ist diese Stelle mit einem Seitenarm der Isar und direktem Blick zur Zugspitze. Auch wenn der Platz technisch eigentlich eine Herausforderung ist.
Weshalb? Ganz einfach: ein großer Kiefernast am rechten Bildrand stört den perfekten Bildausschnitt und bringt Unruhe ins Bild.
Da es natürlich vollkommen falsch wäre, den Ast einfach abzusägen, nur um eventuell Perfektion zu erreichen (vom Verbot im Naturschutzgebiet mal ganz abgesehen), führte er mich zu zwei viel spannenderen Alternativen - mich zu bewegen und nach einer neuen Perspektive Ausschau zu halten, oder mich mit ihm mental anzufreunden und ihn als Teil des Gesamtbildes anzusehen.
Genauso habe ich es mit den vergangenen zwölf Monaten gehalten. Manchmal muss man einfach das Beste aus den Gegebenheiten machen und auch wenn der Blickwinkel vielleicht nicht ganz perfekt ist, so hat man dennoch nichts vergeudet wenn man sich bewegt, sondern vielleicht zumindest die (eigene) Perspektive erweitert.
Kurz vor Sonnenuntergang
Natürlich war ich bereits einige Zeit vorher vor Ort, insgesamt sicherlich fast 3 Stunden bei deutlichen Minusgraden und habe dadurch auch das leicht gelblich/goldene Abendlicht in seinem ganzen Charme genossen. Wie findest Du die unterschiedlichen Aufnahmen? Welche gefällt Dir besser?
Ohne den Ast und etwas später
Als vor ein paar Tagen noch ganz frischer Schnee lag, zog es mich weiter stromaufwärts an die Isarauen. Das Wetter war aufregend unstetig und es war nicht klar, ob es Abendrot gibt oder weiter schneit. Für ein paar Minuten entstand ein fast surreales Licht und ich konnte die Landschaft neben der Isar dokumentieren. Kein leichtes Unterfangen, da auch dort wenig Ruhe im Motiv herrschte.
Arnspitze, Bergkiefern und Weiden im Schwemmland
Für ruhige, aufgeräumte Bilder gibt es andere Möglichkeiten und so ging es diese Tage nochmal weiter stromabwärts zum Sylvensteinspeicher. Neben einer phantastischen Abendstimmung mit Nebel und unterschiedlichen Wolken begeisterten mich zum wiederholten Male die kleinen Eisgebilde. Eines ganz besonders - an einem Weidenast im Wasser hatte sich ein Eishut gebildet. Wie ein kleiner Pilz.
Eispilz im Abendlicht
Während sich beim Eispilz die bunten Wolken im Wasser spiegelten, sah es etwas oberhalb von der Brücke so aus:
Abendstimmung am winterlichen Sylvensteinspeicher
Normalerweise ist die Mautstraße nach Vorderriss im Winter relativ einsam und ich genieße die Fahrten. Doch dieses Jahr ist sie selbst jetzt und bei schlechtem Wetter immer noch sehr stark touristisch frequentiert. Dadurch wird es bis zum Sylvensteinspeicher teils schon ein größerer Ausflug. Auch ein Grund, weshalb ich zweimal lieber dem deutlich näher gelegenen Lautersee einen kurzen Besuch abstattete. Einmal ohne Eis, dafür mit Neuschnee und einmal mit starkem Nebel und gefrorener Eisdecke. Neben neuen Bekanntschaften entstanden dabei auch einige Bilder.
Stille am Lautersee
Wasserwacht in Winterpause