Herbstzeitlose
Oktober 2021
Es wird schneller Herbst, als man denkt. Eigentlich freue ich mich immer schon auf die Farbenpracht dieser Jahreszeit. Doch wenn es dann plötzlich soweit ist, wünsche ich mir zugegebenmaßen jedes Mal noch ein paar zusätzliche Wochen Hochsommer, Wärme und Sonnenlicht. Auch fallen mir am Ende der Wandersaison jedes Jahr noch unglaublich viele Touren und Gipfel ein, die ich endlich angehen wollte und so bin ich gestern spontan in Begleitung, dafür aber ausnahmsweise ohne Kameraausrüstung den Steinfalk (2347 m) gegangen. Wie erwartet, zeigten sich bei dieser Gelegenheit natürlich unglaublich viele interessante, tolle Motive und mein Fotografenherz blutete etwas. Doch es war auch schön einfach unbeschwert (im warsten Sinne des Wortes) unterwegs zu sein. Während sich am Ahornboden wahre Menschenmassen gegenseitig auf die Füße traten und teilweise ein Fotobegeisterter neben dem anderen stand, herrschte auf dem Gipfel absolute Ruhe und Entspannung. Ein toller Moment.
Als wir wieder im Tal ankamen, sah ich erschrocken, dass sogar ein Teil des geschützten Ahornbodens als Parkplatz herhalten musste. Unglaublich! Ich möchte gar nicht wissen, wieviel tausend Menschen an diesem Wochenende die einzigartige Natur des Ahornbodens stürmten und dabei Ruhe und Bergfrieden suchten. Da mir dieser Andrang persönlich einfach zu viel ist, auch wenn ich jeden Einzelnen verstehen kann, habe ich mich letzte Woche einmal den kleinen Motiven zugewendet. Den Herbstzeitlosen.
Herbstzeitlose 3
Während sich unweit die Mautstraße Wallgau-Vorderriss befand und eine Autokolonne nach der anderen in Richtung Ahornboden unterwegs war, spielte ich mit den Motiven. Dabei reizte mich vor allem das indirekte Licht und natürlich das zwar unruhiger wirkende, doch auch immer wieder faszinierende Gegenlicht der Sonne mit den unzähligen glitzernden Tautröpfchen. Bedingt durch das verwendete Objektiv bildeten sich Kreisförmige "Flecken" vom Tau.
Tautropfen und Herbstzeitlose
Herbstzeitlose, oder auch Herbst-Zeitlose geschrieben, haben ihren Namen daher, dass sie den kommenden Winter ankündigen. Während ich also die letzten Blütenmotive des Spätsommers entdeckte, faszinierte mich auch ein Spinnennetz, ebenfalls mit Tautröpfchen benetzt. Die Spinne selber befand sich noch in Kältestarre und die größte Schwierigkeit bestand im leichten Windzug, welcher eine ganz kurze Belichtungszeit forderte.
Tautropfen im Netz
Baumeisterin noch von der Nacht gefroren
Doch nicht jede(r) erfreut sich an Spinnen und so möchte ich Dir gern auch meine aktuellste Gamsaufnahme zeigen. Hunderte Bilder sind in den letzten Wochen entstanden, die meisten aus zeitlichen Gründen noch nicht einmal gesichtet und da mir Minimalismus schon immer gefällt, hat es auch diese Aufnahme aus den Serien in den Newsletter geschafft.
Sprung durchs Gold
Die herbstlichen Farben verlocken zu bunten Aufnahmen und man könnte sich im Meer von Gold, Gelb und Braun fotografisch austoben. Doch auch Schwarzweiß-bilder sind entstanden - hier aus dem Felsenmeer des Karwendel ...
Grat der Östlichen Karwendelspitze mit Vogelzug gen Süden